Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0

Sachverhalt:

 

Der Bauhof Isen ist aufgeteilt in 2 Standorte.

 

Der Bauhof 1 ist am Sandberg 24 in einer angemieteten Halle von ca. 300 qm Fläche untergebracht.

In dieser Halle sind ein Büro mit Internetanschluss, der Aufenthaltsraum und eine Toilette für die Bauhofmitarbeiter untergebracht. Die Trennwände zu den angrenzenden Lagerflächen und Garagen wurden vom Bauhof selbst eingebaut und müssen im Falle einer Beendigung des Mietverhältnisses wieder beseitigt werden.

Gelagert werden in dieser Halle die Geräte, Werkzeuge und Materialien für den Wasser- und Abwasserleitungsbau, den Straßenbau und -unterhalt, der Grünpflege, der Gebäudeinstandhaltung sowie die Straßenverkehrsschilder und Wahlkabinen. Außerdem sind hier folgende Fahrzeuge untergebracht: Fiat Ducato, Multicar, Bokimobil, Ladog, Aufsitz- Rasenmäher, zwei Schneeräumschilder und zwei Anhänger.

 

Der Bauhof 2 befindet sich am Sandberg 19. Auf dem gemeindeeigenen Grundstück von 21.157 qm Fläche stehen eine Lagerhalle mit angegliederter LKW-Wasch- und Werkzeughalle, das Salzsilo für den Winterdienst und mehrere Schüttsilos für Sand und Kies. Salzpaletten, Schneestangen und Baumaterial werden ungeschützt im Freien gelagert. In der Halle sind der Grader, Bagger, Radlader, Salzstreuer, Kehrbesen, Anhänger und weitere Maschinen des Bauhofs abgestellt. Außerdem wird hier Splitt gelagert, da dieser für den Winterdienst trocken sein muss. 

 

Im Jahr 2018 wurde vom Gemeinderat beschlossen, die an mehreren Stellen undichte Dacheindeckung der Halle am Bauhof 2 zu erneuern. Diese Dacheindeckung besteht aus Welleternitplatten, bei denen davon auszugehen ist, dass sie asbesthaltig sind. Es wurde überlegt, im Zuge der Dacherneuerung das Dach Richtung Osten über den Giebel hinaus zu verlängern und den Dachüberstand an der Nordseite ebenfalls weiter hinauszuziehen. Auf den dadurch überdachten Flächen sollten Schneestangen, Baumaterial und ein Teil der Winterdienstausstattung gelagert werden.

Die Kostenschätzung vom Büro Irlesberger für die Dacherneuerung einschließlich der Entsorgungskosten betrug 77.350.- Euro; hinzu kamen 44.625.- Euro für die Dachverlängerung. Davon entfallen ca. 15.000.- Euro auf eine Stützmauer, die vor den Hang auf der Nordseite gesetzt werden müsste.

Da die so dazugewonnenen Lagerflächen nur ca. 65 qm betragen, in den Kosten keine Seitenwände berücksichtigt sind und die Fläche zwischen Halle und Stützwand wegen der geringen Breite nur eingeschränkt nutzbar ist, schien es sinnvoller, nur die Dacheindeckung ohne Erweiterung der Dachfläche zu erneuern. 2019 wurde die Dacheindeckung der Halle erneuert, die Entscheidung bzgl. Erweiterungsbau oder Neubau wurde zurückgestellt.

 

Nach Ansicht des technischen Bauamtes wäre es sinnvoller, die dringend benötigten zusätzlichen Lagerflächen in einer neuen Halle herzustellen, als die o.g. Erweiterung durchzuführen. Diese Halle könnte an der Südseite des Geländes bei den Humus- und Aushubhaufwerken stehen.

 

In einer ersten Planung wurde von einer Halle mit den Außenmaßen 12,5 x 8 m ausgegangen. Die Tragkonstruktion besteht aus Holz, die Außenwände sind mit Lärchenbrettern verschalt und das Dach mit einem Trapezblech gedeckt. An einer Längsseite sind 3 Schiebetore mit einer Einfahrtshöhe von 4 Metern vorgesehen. Die Halle steht auf einem Stahlbetonstreifenfundament, die Bodenplatte ist betoniert. Die Gesamtkosten für eine solche Halle betragen ca. 63.500.- Euro brutto.

In dieser Halle könnten die gesamte Winterdienstausstattung, Salzpalletten, Anhänger, und Absicherungsmaterial witterungsgeschützt abgestellt werden. Jedoch bliebe der Bauhof weiterhin auf 2 Standorte verteilt, da Bauhof 1 nicht aufgegeben werden könnte.

 

In der weiteren Planung wurde die gesamt Struktur des Bauhofes im Detail betrachtet, wobei festgestellt wurde, das die derzeitige Situation nicht vorschriftgemäß ist und die Flächen nicht ausreichen. In der gemieteten Halle im Bauhof 1 ist der Brandschutz bedenklich. Nach Arbeitsschutzverordnung sind desweiteren die derzeitigen Aufenthalts- und Lagerräume sowie die Sanitäranlagen nicht mehr ausreichend bzw. unzulässig. Es fehlt die Schwarz-Weißtrennung, der Aufenthaltsraum ist gleichzeitig die Umkleide, und es besteht keine Duschmöglichkeit. Bei einer Überplanung des Bauhofs müsste daher auf jeden Fall auch bzgl. der Aufenthalts- und Sanitärräume eine Lösung gefunden werden.

 

In der Folge wurde daher vom Bauhofleiter folgender Vorschlag entwickelt: im südlichen Bereich des Geländes von Bauhof 2 soll eine Fahrzeug- und Lagerhalle mit den Außenmaßen 27 x 16 m erstellt werden. Ein Teilbereich wird brandschutztechnisch von der Fahrzeughalle abgeschottet und 2-geschossig als Lagerfläche für die Wasser- und Abwasserabteilung und den Bauhof ausgebaut. Wegen den energetischen und brandschutztechnischen Anforderungen wird ein Sozialtrakt mit Umkleide, Sanitäranlage, Aufenthaltsraum und Büro am bestehenden Bauhofgebäude (jetziger Bauhof 2) mit einer Größe von 16 x 6 m in Massivbauweise angebaut. 

Die Kostenschätzung beträgt für die Fahrzeughalle mit Lager 353.000 EUR und für einen separaten Sozialtrakt 101.000 EUR, insgesamt somit 454.000 EUR. Es würde eine Baukostenaufteilung auf Bauhof, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erfolgen.

Bei dieser Lösung kann die Anmietung des Bauhofs 1 entfallen, der gesamte Bauhof wäre dann auf einem Gelände untergebracht – lediglich Lagerflächen für Aushubmaterial müssten außerhalb untergebracht werden.

  
Das Budget, das für das Jahr 2020 für die kleine Halle geplant war, sollte für die Baugenehmigung und Erschließung verwendet werden. In 2021 könnten dann die Halle und der Sozialtrakt errichtet und 2022 ausgebaut werden, so dass beides dann spätestens im Jahr 2023 bezugsfertig wäre. Als Ersatz für die derzeitige Ölheizung wäre eine Gasheizung mit einer Fernwärmeleitung zwischen den Gebäuden geplant, da diese am kostengünstigsten und platzsparendsten ist. Der Anschluss kann von der Straße Am Sandberg aus erfolgen. 

 

Hinweis auf zusätzlich anfallende Ausgaben für dringend erforderliche bauliche Maßnahmen am Bauhof:

  • Neuer Leichtflüssigkeitsabscheider: Dem vorhandenen Abscheider wurde die sicherheitstechnische Abnahme nicht erteilt. Kosten ca. 8.000,-€
  • Sanierung der Montagegrube: Der Beton hat Risse; zudem Beleuchtung, Abdeckung und die obere Einfassung
  • Brandschutzmaßnahmen in der Werkstatt: Abschottung zwischen Tankraum und WC sowie zwischen Tankraum und Werkstatt, Verlegung der Tür zur Toilette. Im Falle eines Neubaus kann das WC ganz abgebaut werden.
  • Herstellen einer öldichten Wanne für den Heizöltank (evtl. Abschluss einer Öltank- Haftpflichtversicherung, falls nicht vorhanden): entfällt bei Umstellung auf eine Gasheizung.

 

Der Vermieter des derzeitigen Bauhofs 1 hat ein Schreiben an den Marktgemeinderat gerichtet, das in nichtöffentlicher Sitzung behandelt wird.


Beschluss:

 

Statt der bisher geplanten Verlängerung des bestehenden Bauhofgebäudes Am Sandberg 19 soll auf diesem Grundstück eine neue Fahrzeug- und Lagerhalle sowie ein Sozialtrakt für den Bauhof errichtet werden. Die Verlagerung der Schreinerei wird derzeit nicht angestrebt.